Firefox 5 veröffentlicht
Mit Firefox 5 hat Mozilla gestern den ersten Browser innerhalb des neuen Rapid Release Cycle herausgegeben. Drei Monate nach Version 4 ist es nur logisch, dass sich die Änderungen in Grenzen halten. Von nun an heißt es: “Alle sechs Wochen ein neuer Firefox!”
CSS-Enthusiasten müssen im Prinzip nur wissen, dass Animationen jetzt unterstützt werden, wie das geht, erfahrt ihr auf der MDN-Seite.
Neue Updatepolitik
Worauf ich in diesem Artikel eigentlich eingehen möchte, ist das geänderte Release-Modell. Immer wieder lese ich Kommentare in diversen Foren (heise.de, golem.de etc.) von genervten Usern, die sich darüber aufregen, dass jetzt aller sechs Wochen eine neue Major-Version rauskommt und man doch “mit Updaten gar nicht mehr hinterher kommen würde” und “es ja eigentlich keine Major-Version sein dürfte, sondern höchstens ein Minor/Point-Release”.
Leute.. kommt mal bitte klar.
1. Ihr müsst aufhören in Versionsnummern zu denken. Ab jetzt heißt es einfach nur noch Firefox, ohne Nummer hinten dran. Bei Chrome zählt auch keiner mehr mit und es stört auch keinen. Dank Silent Updates hat der Großteil der Nutzer stets die aktuelle Version auf dem Rechner. Auch Firefox lädt das Update im Hintergrund und installiert es beim nächsten Start. Unter Windows hängt es von der Einstellung innerhalb der UAC ab, ob und wie viel der Nutzer davon mitbekommt.
2. Das Testen einer Seite in jeder neuen Version ist praktisch Zeitverschwendung. Die meisten Entwickler (ich meine jetzt Frontend also HTML+CSS-Gedöns) arbeiten mit HTML 4 bzw. XHTML und CSS 2.1. Also alles, was der Acid2-Test auch überprüft. Diesen Test besteht Firefox seit Version 3.5 und seitdem hat sich daran auch nichts geändert. Man brauch also keine Angst haben, dass ein Layout, das im Firefox 3.5 erstellt wurde, in Firefox 4, 5, 6 oder 7 ganz plötzlich anders aussehen wird. Seit Version 4 hat Firefox einen HTML5-Parser und beherrscht die wichtigsten CSS3-Neuheiten, neue Versionen können also nichts verschlimmern, im Gegenteil, sie komplettieren nur den Support. Nutzt man JS-Frameworks wie jQuery, sollte es auch hier zu keinerlei Problemen kommen. Ein Update auf die neueste jQuery-Version kann natürlich nicht schaden.
3. Durch den neuen Release-Cycle wird es nicht mehr Updates geben als vorher. Bisher gab es auch etwa alle 5-6 Wochen einen Minor-Release, der diverse Bug- und Securityfixes enthielt. Jetzt zählt es halt ganzzahlig hoch – so what?
Release Channels
Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben, möchte ich auch nochmal erwähnen, dass es jetzt mehrere Release-Channel von Firefox gibt. Insgesamt sind das vier.
- Nightly – diese Builds werden jeden Tag aus dem mozilla-central Repository gebaut und sind nicht vom QA-Team überprüft worden (derzeit Version 7)
- Aurora – sind tägliche Builds aus dem mozilla-aurora Repository, das aller 6 Wochen mit dem mozilla-central Repository gesynct wird (derzeit Version 6)
- Beta – Builds, die aus dem mozilla-beta Repository kommen, sie werden vom QA-Team weitreichend geprüft (derzeit noch Version 5)
- Release – diese Builds (mozilla-release Repository) bekommen alle Nutzer angeboten, sie sind vom QA-Team abgesegnet
Am 5. Juli rutscht alles eine Version nach, wer darüber auf dem neuesten Stand bleiben will, sollte den offiziellen Blog Future Releases (eng.) lesen. Eine Übersicht mit allen Downloadlinks hat Mozilla auch erstellt. Oh und übrigens wird die mobile Variante für Android Handys jetzt immer mit geupdated. Thunderbird ist ebenfalls auf besten Wege auf diesen Zug aufzuspringen, erste Versionen sind schon verfügbar.
Was haltet ihr vom neuen Firefox und dem neuen Update-System? Nervig oder nützlich? Seht ihr Gefahren oder überwiegen die Vorteile? Lasst es mich wissen.