Kinobesuche seit Oktober 10

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Bevor es am Mittwoch zu Harry Potter 6½ geht, hier noch die Highlights der letzten beiden Monate..

The Social Network, Piranha 3D, Twelve, Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt, Takers, Jackass 3D, Machete, 22 Bullets

Eine Übersicht der letzten Kinofilme.

Es erwarten euch viele kultige Filme diesmal, darunter einer mit guten Aussichten auf einen Oscar.

The Social Network 10 / 10

Hossa, da hat David Fincher (Alien 3, Sieben, Fight Club, Panic Room) mal wieder eine Meisterleistung abgeliefert. Man weiß natürlich um was es bei The Social Network geht: Der junge Mark Zuckerberg erfindet in seiner Studentenbude in Harvard das größte soziale Netzwerk der Welt – Facebook. Dass die Idee aber eigentlich geklaut ist und es zu gerichtlichen Auseinandersetzungen mit ehemaligen Freunden gekommen ist, wissen die wenigsten. Der Film erzählt die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln und springt in der Zeit hin und her. Was etwas verwirrend klingt, macht aber Sinn und bringt den Film kontinuierlich voran ohne jemals langweilig zu werden. Zuckerberg hat zwar geschrieben, der Film würde an einigen Stellen maßlos übertreiben, aber wenn man ihn sich so ansieht, hat man nie richtig das Gefühl es könnte sich in Echt weniger dramatisch abgespielt haben.

Der Cast, allen voran Jesse Eisenberg (Zombieland, Adventureland), ist bestens besetzt, wobei die Rolle des Mark Zuckerberg mit sehr intelligenten / arroganten / witzigen Dialogen am meisten heraussticht. Wer am Ende nun Recht hat bzw. richtig gehandelt hat, ist schwer zu sagen. Der Zuschauer muss für sich selbst entscheiden, ob er Zuckerberg eher als sympathischen Hacker oder als arroganten Ideenklauer verurteilt. Großes Kino mit durch die Bank guten Bewertungen, da ist sicher der ein oder andere Oscar drin.

Piranha 3D 8 / 10

- 3D-Vorstellung -

In guter alter Trashfilm-Manier geht es in Piranha 3D so richtig blutig zur Sache. Was aber macht den Film also im Vergleich zu den zig anderen Trashmovies so besonders? Sind es die menschenfressenden steinzeitlichen Monsterpiranhas? Wohl kaum. Ist es der rekordverdächtige Einsatz von Filmblut? Hatten wir schon. Ist es die ständige aber eigentlich völlig überflüssige Darstellung weiblicher Brüste? Hm.. nee. Dann muss es ja der 3D-Effekt sein?! – Vielleicht. Aber eigentlich ist es doch so.. nichts von alle dem ist besonders. Vielmehr macht Piranha 3D alles oben genannte richtig, richtig gut. Hier gibts keine Story, bei der man mitdenken muss, hier gibts keine vielschichtigen Charaktere – Nein – hier gibts Blut, Titten, einen Quotenneger und verdammt nochmal Piranhas, die einen wortwörtlich das Fleisch von den Knochen nagen – was will man(n) mehr?!

Twelve 5 / 10

- Sneak Preview -

In Twelve gehts um jungreiche Kiddies in New York, die gern einen drauf machen. Die Drogen gibt es von “White Mike” (Chace Crawford aus Gossip Girl), der selbst keine Drogen nimmt und auch noch keine genommen hat. Seine einzige Schwäche ist Molly (gespielt von der hübschen Emma Roberts) aber auch Sie hält er bewusst auf Distanz. Dann taucht eine neue Droge namens Twelve auf, die sehr schnell abhängig macht. Jessica (Emily Meade) fällt ihr sofort zum Opfer und tut alles um an Geld für neues Twelve zu kommen. Auf einer großen Party schließlich kommt es zur Katastrophe, Menschen sterben.

Der Film ist schwer zu erklären und folgt einigen Handlungssträngen, die am Ende zusammen kommen. Prinzipiell funktioniert das auch ganz gut. Problematisch wird das ganze, wenn man nach der Moral fragt und einem klar wird, dass der Film keine richtige Botschaft rüberbringt, schade. Dabei fühlt er sich so ähnlich an wie Requiem for a Dream nur eben nicht ansatzweise so überzeugend.

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt 10 / 10

Wow, ich hatte ja keine Ahnung, was sich hinter diesem harmlosen Titel verbirgt. Nichtsahnend sind wir in diesen Film gegangen, wir wussten nicht, um was es ging (obwohl es eine Comicverfilmung ist), wir wussten lediglich, dass er wohl ganz gut sein soll. Also rinn ins Kino und angeglotzt. Und was einem da geboten wurde ist vermutlich mit großem Abstand das abgefahrenste Filmerlebnis der jüngeren Geschichte. Scott Pilgrim – ein Nerd, Bassist und das genaue Gegenteil eines Draufgängers – verliebt sich in ein Mädchen. Als er sie näher kennenlernt, muss er jedoch feststellen, dass er erst ihre “sieben höllischen Exfreunde” vernichten muss, um mit ihr zusammen sein zu dürfen. Was danach folgt erinnert stark an Kämpfe direkt aus Street Fighter oder Dragon Ball Z – ohne Scheiß!

Der Cast ist mit vielen bekannten Gesichtern besetzt und passt wunderbar. Unter anderem sind vertreten: Michael Cera (Superbad, Juno), Mary Elizabeth Winstead (Stirb Langsam 4.0, Final Destination 3), Anna Kendrick (Twilight), Brandon Routh (Superman Returns) und Jason Schwartzman. Vermutlich muss man aber selbst ein bisschen Nerd sein, um alle Gags und Anspielungen zu verstehen aber spätestens wenn Veganer-Superkräfte ins Spiel kommen, liegt auch der letzte vor lauter Lachen weinend am Boden. Brillant, spaßig, abgedreht oder wie es das englische Filmplakat treffend beschreibt: An epic of epic epicness. Angucken!

Takers 4 / 10

- Sneak Preview -

Ein eher unbedeutender Film über eine professionelle Räuberbande, die eigentlich gar nicht so schlecht ist wie ihr Image es vermuten mag. Eines Tages kommt ein Knastbrüder zurück, ein teuflischer Plan in der Hinterhand, und bietet der Gruppe einen neuen Coup an – totsicheres Ding, haufen Kohle. Die Sache läuft und geht natürlich schief, auch das ist geplant, allerdings nicht von der gesamten Gruppe. Nach einigen Schießereien steht fest, dass sich ein Leben als Gangster nicht auszahlt. Aber das wussten wir ja alle schon vorher, deswegen braucht man sich Takers auch nicht ansehen. “Schauspielgrößen” wie Matt Dillon (Wild Things), Paul Walker (The Fast and the Furious) oder Hayden Christensen (Star Wars, Jumper) reißen es leider auch nicht raus.

Jackass 3D 6 / 10

- 3D-Vorstellung -

Jackass = Jackass = Jackass 3D. Im prinzip handelt es sich hier um eine 90 minütige Folge von Jackass nur eben in 3D, obwohl man den Effekt auch hätte weglassen können aber so verdienen anscheinend alle mehr an der ganze Sache. Es sind wieder alle bekannten Gesichter mit dabei: Knoxville, Wee Man, Steve-O, Bam, Ryan, Preston, Chris etc. Und wieder stellen die Jungs allerhand Verrücktes, Ekliges, Schweinisches, Gemeines und zutiefst Verachtendes an. Der Film braucht ein paar Minuten bis man dann schließlich wieder herzlich darüber lachen kann. Das ist nicht jedermans Geschmack aber wer die Vorgänger und die Serie mag, kann guten Gewissens auch in diesen Film spazieren.

Machete 10 / 10

They just fucked with the wrong Mexican.. – So lautet die Unterschrift des Films und sie hält definitiv was sie verspricht. Mit Machete liefert Robert Rodriguez die Krönung des Grindhouse Double Features ab und das, obwohl der Film nur als Fake-Trailer zu Planet Terror begonnen hatte. Aber schon damals wollte Danny Trejo einen kompletten Film aus dem Stoff machen und so dachte sich Rodriguez eine flache Geschichte mit flachen Charakteren und ordentlich viel sinnloser Gewalt aus. Machete (Trejo) wird demnach angeheuert den amtierenden texanischen Senator (Robert De Niro), ein Ausländerfeind wie er im Buche steht, zu ermorden. Machete nimmt den Auftrag widerwillig an und merkt zu spät, dass alles nur eine Falle ist. Schwer verwundet schafft er es zu entkommen und versucht nun den Komplott aufzudecken und die Schuldigen zu bestrafen. Ein blutiger Feldzug beginnt.

Neben Danny Trejo (Desperado, Predators) sind mit von der Partie: Jessica Alba (Sin City, Fantastic Four), Michelle Rodriguez (Resident Evil, Fast & Furious), Steven Seagal (div. C-Movies) und weitere Lieblingsschauspieler Rodriguez’ wie Cheech Marin und Tom Savini (beide in From Dusk Till Dawn). Wer auf gute Actionfilme und Oneliner wie “Machete verschickt keine SMS” steht, kann hier bedenkenlos ins Kino gehen. Wir hatten jedenfalls sehr viel Spaß. Kultverdächtig, ach was sag ich.. Machete IST Kult.

22 Bullets 6 / 10

- Sneak Preview -

Jean Reno (Léon – Der Profi, Godzilla) zeigt sich mal wieder von seiner stahlharten Seite, als französischer Mafiaboss wird er eines schönes Tages von 22 Bullets (gibt noch keinen Wikiartikel dazu :( ) durchlöchert. Zum Ärgernis der verfeindeten Familien überlebt er und startet danach einen blutigen Rachefeldzug gegen die Verräter. Dabei fällt es schwer zu unterscheiden, wer nun Freund und wer Feind ist. Er muss erkennen, dass weder er noch seine Familie je sicher ist, denn einmal in der Mafia drin, gibt es kein Zurück mehr. Spannend erzählte Geschichte, die es leider selten über gutes Mittelmaß hinaus schafft, dafür gibt es außerdem schon zu viele Filme, die in eine ähnliche Kerbe schlagen.


Damit verabschiede ich mich von heute, wie oben schon gesagt, gehts am Mittwoch in den ersten Teil der Verfilmung von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes. Man darf also gespannt sein, eventuell gibts ja ein kleines Special darüber, je nachdem wie gut der Film tatsächlich geworden ist. ;)

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