Take earth back!

Nach etwas mehr als zwei Jahren Abstinenz, betritt Commander Shepard mit einem mächtigen Wumms erneut die Bühne. Im nunmehr dritten und damit letzten Teil der epischen Mass Effect Saga geht es um alles. Die Reaper sind da und machen keine halben Sachen. Überall in der Galaxie machen sie alles platt, was sich ihnen in den Weg stellt, es gibt kein Entkommen, keine Zukunft – nur noch einen Funken Hoffnung.

Spoiler Alarm!

Bevor du weiterliest: Ich werde gewollt und ungewollt spoilern, es ist also besser du spielst ME3 erst zu Ende.
Sag hinterher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.

Inhalt der Collector’s Edition

Pünktlich am 8. März trudelte die schon im September letzten Jahres bestellte N7 Collector’s Edition bei mir ein. Sie hat mich 75 € bei Amazon gekostet. Ich war zunächst überrascht, dass sie nur so groß wie eine DVD-Hülle war (wenn auch dreimal so dick) und nicht, wie eigentlich üblich, in einer großen Box mit der Bemaßung von etwa 25×30×10 cm. Das hat meine Vorfreude schon etwas getrübt, aber gut dachte ich, schauen wir mal, was da so drin ist. Also ausgepackt das Ding und es sprang mir eine edle Steelbox-Hülle entgegen. In der befindet sich das Spiel auf zwei DVDs. Daneben gibt es noch eine Hülle aus Karton, in der die übrigen physischen Extras enthalten sind. Die Hülle hat ein schönes Motiv wie ich finde (siehe Bild). Nach dem Öffnen, entdeckt man ein kleines Buch mit Konzeptzeichnungen, ein Comicheft zur Vorgeschichte, ein N7-Aufnäher und ein sogenannter Lithograph mit der Normandy SR2 als Motiv.

Gerade vom Buch hätte ich mir mehr erwartet. Es ist zu klein und die Schrift ist leicht verschwommen. Die Bilder sind aber in guter Qualität gedruckt und sehr interessant. Wer lieber ein richtiges Buch mit Konzeptzeichnungen will, sollte einen Blick auf Art of Mass Effect oder Art of the Mass Effect Universe werfen. Der Comic ist nur der Anfang einer Serie und soll einem zum Kauf der restlichen Comics animieren. Der Aufnäher ist dafür ziemlich cool. Er hat auf der Rückseite eine Klettoberfläche (wie beim Klettverschluss), die kann man aber bei Bedarf einfach entfernen. Beim Lithograph handelt es sich lediglich um ein Bild im Postkartenformat.

Neben diesen physischen, gibt es aber noch einige virtuelle Extras, die man erst nach der Installation des Spiels erhält. Dazu zählen ein Roboter-Hund an Bord der Normandy (allerdings hält der sich nur in einem Raum des Schiffes auf – der Shuttlebucht), spezielle N7-Waffen, eine neue Freizeit-Kleidung für Shepard (N7-Hoodie), ein neues Outfit für jedes Crewmitglied und den Soundtrack des Spiels zum herunterladen. Den DLC Aus der Asche bekommt man ebenfalls kostenlos, ein Code für die Freischaltung liegt bei. Für Käufer der normalen Version, kostet die Erweiterung 7 € (eine Geldanlage, die sich lohnt ).

Schön wäre gewesen, es hätte ein großes Artwork-Buch, den Soundtrack auf CD, ein Poster oder eine N7-Hundemarke und eine Making-Of-DVD gegeben und nicht lauter sinnlosen Kram. Hier kann sich BioWare/EA ruhig mal eine Scheibe von Blizzard abschneiden. Die wissen, wie man Collector’s Editions macht!

Origin

Es scheint ja kein Geheimnis mehr zu sein, dass immer mehr Spielepublisher ihren Kunden die eigene Platform aufzuzwingen versuchen. Neben alten Hasen wie Valves Steam und Blizzards Battle.net, haben wir nun also auch noch EAs Origin an der Backe. Es gab schon zu Battlefield 3 viel Gerede über die AGB etc. aber installiert und gespielt haben es trotzdem alle. Ich muss sagen, ich hab kein großes Problem mit Origin, da ich es nur zum Starten des Spiels und zum Downloaden neuer Inhalte brauche. Die Installation und Einrichtung dauert zwar relativ lang aber bis jetzt funktioniert alles. Woher die Seuche mit diesen Clients kommt: keine Ahnung.. anscheinend ist das das Allheilmittel gegen Raubkopierer. Bevor man spielen kann, kommuniziert Mass Effect 3 mit EA-Servern und holt sich damit quasi die Bestätigung, dass es sich um eine originale Version handelt. Dass es natürlich trotzdem gecrackte Versionen im Internet gibt, mit denen man den Single Player samt DLC problemlos spielen kann, wissen die anscheinend nicht..

Grafik, Sound & Gameplay

Wie erwartet, sind Grafik und Sound erneut umwerfend. Jede Mission, jeder Planet sieht anders aus, ist sehr detailreich modelliert und entsprechend stimmig vertont. Die Unreal Engine 3 läuft trotz ihres Alters (5 ½ Jahre) nochmal zur Höchstform auf, natürlich verdankt sie das der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Epic und den Modifkationen seitens BioWare. Schon in Teil 2 bot Mass Effect tolle Lichteffekte (God Rays) und mitreißende Musik – diesem Erfolgsrezept ist man sich Treu geblieben. Kleine grafische Änderungen finden sich am Beispiel von Garrus’ Visor oder Shepards Rüstung, die noch mehr Details spendiert bekommen haben.

Wer die Grafik an sein System anpassen möchte, sollte dies über den Konfigurator machen, da hier viel mehr Einstellungen als im Optionsmenü innerhalb des Spieles zur Verfügung stehen. Leider fehlt Mass Effect 3 (wie den Vorgängern auch) eine Screenshottaste, sodass man es im rahmenlosen Fenstermodus laufen lassen und die Druck-Taste betätigen muss, will man die wundervollen Aussichten festhalten.

Das Gameplay ist im Vergleich zum Vorgänger fast unverändert geblieben. Das Cover-System wurde um eine Vorwärtsrolle erweitert, die es einem erlaubt von Deckung zu Deckung zu springen. Die Steuerung fühlt sich insgesamt etwas direkter an. Es ist jetzt möglich Waffen mit verschiedenen Modifikationen auszustatten, die Genauigkeit oder Schaden erhöhen. Außerdem kann man je nach Klasse unterschiedlich viele Waffentypen tragen und je mehr Waffen man trägt, desto langsamer laden die eigenen Spezialfähigkeiten wieder auf. Die Waffenmodelle und -fabrikanten sind zum Großteil aus Mass Effect 2 bekannt, wirklich neu ist nur das Omniblade und seine Variationen. Jede Klasse hat ihren ganz eigenen starken Nahkampfangriff, der auch zu Stealthzwecken verwendet werden kann.

Ein neuer Aspekt ist der Multiplayer-Modus, in dem man sich einen oder mehrere Charaktere anlegen kann, die dann online im Team mit anderen Spielern Wellen von Angreifern auf unterschiedlichen Planeten aufhalten müssen. Dabei gewinnt der Charakter Erfahrung, die er in neue Kräfte oder Waffen investieren kann. Je mehr Kämpfe man erfolgreich absolviert, desto höher steigt die Galaktische Bereitschaft. Dies ist ein Prozentwert, der angibt, wie stark der Kampfgeist gegen die Reaper ist und ebenfalls das Ende der Geschichte beeinflusst. Eine Beendigung der Einzelspieler­kampagne ist aber auch ohne die Verwendung der Mehrspieler-Funktionen möglich.

Auf Seite 2 erwarten euch Infos zu Gegnern, der Story und das Fazit.

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